Aktuelles
Vortrag von Bernd Hofestädt, 13. Juli 2017, Stadtmuseum Halle
Katharina Kroll, Händel, Forster und die Frau zum Grünen Hof
Neue Erkenntnisse zur Belegungsgeschichte des Stadtgottesackers
Seit langer Zeit beschäftigt sich der Autor mit der hallischen Stadtgeschichte und seit etwa zehn Jahren unterstützt er die Arbeit der Bauhütte Stadtgottesacker durch Recherchen zur Belegungsgeschichte insbesondere der nach Zerstörung unter Leitung der Bauhütte erneuerten Schwibbögen. So entstanden durch Aktenstudien fundierte Vorschläge zur Textgestaltung an den Bögen, die bei aller Kürze deren Nutzung dokumentieren sollen, aber auch solche, die die Motivwahl der Bildhauer befruchteten.
Dabei gab es eine Reihe neuer, teilweise überraschender Ergebnisse, die den Wert des Gottesackers als Spiegelbild hallischer Stadtgeschichte noch deutlicher zutage treten ließen. Ein Fund in der Marienbibliothek, das von Georg v. Selmenitz (1509-1578) mit handschriftlichen historischen Notizen versehene Calendarium Historicum von 1557, legte die verwandtschaftliche Beziehung zwischen den Familien v. Hoym und v. Selmenitz dar, die in eben jenem Jahr 1557 mit dem Bau der ersten beiden Schwibbögen auf dem Stadtgottesacker (heutige Nummern 11 und 12) begonnen hatten. Durch Georgs Aufzeichnungen ist belegt, dass am 4. Mai 1570 im Bogen 11 seine Schwiegermutter Katharina Kroll begraben wurde. Diese Frau des Leipziger Patriziers Konrad Kroll ist eine Urahnin der heute regierenden Königshäuser von Schweden, Norwegen, Belgien und Spanien.
Der sog. „Apothekerbogen“ Nr. 27 ist mit der Geschichte des „Hällischen Messerschluckers“ von 1691/92 verknüpft, der Fall wirft aber auch ein Glanzlicht auf die Heilkunst Georg Händels (1622-1697), des Vaters des Komponisten.
Im Bogen 30 wurde mit Dr. Philipp Michael Novenianus 1563 ein seinerzeit berühmter Arzt, Leibarzt u.a. der protestantischen Mansfelder Grafen, ohne jegliche Zeremonie „verscharrt“, weil er bis an sein Lebensende an seinem katholischen Glauben festhielt.
An die lange Zeit vergessene Tatsache, dass Bogen 60 die Grabstätte von Händels Eltern und weiterer Verwandter ist, erinnert seit 2003 eine von Mitgliedern des „Ekkehard“ gestiftete Tafel und neuerdings ein von Prof. Göbel geschaffenes Porträt des Komponisten. Im Bogen 65 aber, in dem Mitglieder der Bauhütte Stadtgottesacker 2014 den umgestürzten barocken Grabstein des Dr. Bruno Stisser (1593-1646) freilegten und wieder aufrichteten, sind sechs Generationen von Nachfahren der Familie Händel, darunter die Nichte, Patenkind und Haupterbin des Künstlers Johanna Friederika Michaelsen (1711-1771), bestattet.
Ganz in der Nähe der Händels, im Bogen 61, wurde 1798 der berühmte Naturforscher Johann Reinhold Forster, mit seinem Sohn Georg Teilnehmer an Kapitän Cooks zweiter Weltumseglung, begraben. Es konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass die bis in jüngste Zeit behauptete Bestattung des Gelehrten in Bogen 44 auf einer Verwechslung des Totengräbers beruht. Stattdessen ist Nr. 44 Begräbnisort des durchaus bedeutenden Fast-Namensvetters Prof. Johann Christian Förster, der ebenfalls 1798 starb. Seit 2016 erinnert eine auf Initiative der Captain Cook Society mit Hilfe u. a. der Bauhütte und des „Ekkehard“ gestiftete Bronzetafel in Bogen 61 an Johann Reinhold Forster.
Schließlich konnte auch das Geheimnis der Frau zum Grünen Hof gelüftet werden, die bisher nur unter dieser Bezeichnung bekannt war. Sie hieß Margaretha Schöpperitz, war die Geliebte des Magdeburger Erzbischofs Sigismund von Brandenburg (1538-1566), hatte mit diesem zwei Kinder und wurde von ihm mit dem prächtigen Grünen Hof (Große Nikolaistr. 6, heute zum Museumskomplex des Händel-Hauses gehörig) ausgestattet. Geboren um 1540, starb sie im Jahre 1600 und wurde als Besitzerin von Bogen 69 wie ihr Sohn Sigismund Friedrich zuvor 1581 dort begraben. Ihre Geschichte ist wie manche andere im Vereinsheft des „Ekkehard“ dokumentiert (http://www.verein-im-netz.de/ekkehard/6_1.html).
Dies sind nur die gravierendsten Erkenntnisse zur Belegungsgeschichte der Schwibbögen. Nebenbei wurde auch klar, dass Schäden durch unterlassene Pflege kein auf die DDR-Zeit beschränktes Phänomen waren, sondern schon im 17. Jahrhundert die Stadtväter beschäftigten. So gesehen hat die Bauhütte nur das Bemühen früherer Generationen um den Erhalt des einzigartigen Denkmals fortgesetzt.
Halle, den 21.September 2017, Bernd Hofestädt
Einladung zur öffentlichen Veranstaltung auf dem Stadtgottesacker, 12. Juni 2017
Großzügige private Spenden und Zuwendungen der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt -ÖSA, der Saalesparkasse und der Halleschen Wasser- und Stadtwirtschaft GmbH sowie die Unterstützung durch die Stadt Halle ermöglichen uns auch in diesem Jahr, unsere denkmalpflegerische Projektarbeit fortzuführen.
Die Übergabe abgeschlossener Projekte an den Oberbürgermeister der Stadt Halle und die Vorstellung neuer Projekte finden am Montag, dem 12. Juni 2017, Beginn 15.00 Uhr, auf dem Stadtgottesacker statt.
Treffpunkt ist der Gruftbogen Nr. 34 (nach dem Torbogen zum Wegekreuz, nach links zum Nordtor, dann nach rechts zum Bogen Nr. 34)
Zu dieser Veranstaltung auf dem Stadtgottesacker sind Sie herzlich eingeladen.
Programm zur Enthüllung der Johann Reinhold Forster Gedenktafel mit anschließendem Syposium und Kulturprogramm am 7. und 8. Mai 2016
Um Anmeldungen wird gebeten! Diese können über die Webseite erfolgen. Schicken Sie bitte einfach eine E-Mail.
WELCOME TO ALL MEMBERS AND FRIENDS
Samstag 7.Mai
12.00
Enthüllung der Gedenktafel für Johann Reinhold Forster
Organisation:
Hr. Dahlmeier und Hr. Hofestädt, Bauhütte Stadtgottesacker e.V.
Ort: Stadtgottesacker Halle, Grab/Schwibbogen 61
13.30
“Log book kept on board his Majesty´s Ship Resolution”
Präsentation durch den Kustos Hr. Ruprecht
Ort: Kustodie der Universität Halle, Universitätsplatz 11
15.00
Symposium
Ort: Hörsaal des Zentralmagazin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Martin-Luther-Universität, Domplatz 4
für Snacks,Kuchen, Getränke ist gesorgt!
15.50
Begrüßung durch die Vorsitzende Anke Oberlies
16.00
Heike Heklau:
Johann Reinhold Forster in Halle
16.40
Bernd Hofestädt:
Das finale Grab Johann Reinhold Forsters
17.00
Helene Nymphius:
Georg Forster in Paris
17.30
Pause
17.45
Fortsetzung Symposium
Michael Spiekien:
Auf den Spuren Charles Clerke´s in Kamtschatka
18.20
Irmtraut Koop:
Forsters wissenschaftliche Ergebnisse in Dusky Bay, Neuseeland
19.00
Ende
20.30 Abendessen (bitte um verbindliche Anmeldung!)
Sonntag, 8.Mai
10.00
Treffen am Dorint-Hotel, Dorotheenstrasse 12
Vorschläge: gemeinsamer Stadtrundgang
Besuch der Franckeschen Stiftungen
Besuch des Botanischen Gartens
13.00
Ende des “Germany meeting of the Captain Cook Society”
17.00
Möglichkeit zum kostenfreien Besuch der Festveranstaltung “900 Jahre Stadtsingechor Halle” in der Handel-Halle (Einladung durch die Stadt Halle für alle Teilnehmer!)
Projekte für das Jahr 2016
Nach der Übergabe der bildhauerischen Kunstwerke an den Schwibbögen Nr. 62/63, 64 und 65 sind im vergangenen Jahr die Bildhauerarbeiten an den Bögen Nr. 53 (Diplombildhauer Marcus Golter - Potsdam) und Nr. 54 (Diplombildhauerin Maya Graber – Schweiz) begonnen worden.
Im Rahmen des Projektes Zwanzigfünfzehn/Zwanzigsechzehn werden diese beiden Bögen mit Reliefs, Wappen und Inschriften bis voraussichtlich Mitte 2016 vervollständigt.
Damit finden die Bildhauerarbeiten an der Ostseite des Stadtgottesackers ihren Abschluss.
Das Projekt umfasst auch die Fertigstellung der Bildhauerarbeiten an der Nordseite des Stadtgottesackers. Hier soll der Gruftbogen Nr. 34 (Entwurf und Ausführung Graber und Golter) durch ein zeitgenössisches Relief vervollständigt werden.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. wird der Diplom-Bildhauer Martin Roedel (Halle) die Arbeiten am Bogen Nr. 66 beginnen und noch möglichst bis Ende 2016 abschließen.
Bei Tiefbauarbeiten für das Fundament des Kolumbariums im Gruftbogen Nr. 64 konnten
Fragmente eines Gitters geborgen werden, das im Feuersturm im März/April 1945 gemeinsam mit den Schwibbögen Nr. 62/63 bis Nr. 66 völlig zerstört worden ist. Durch eine großzügige private Spende wird unter Verwendung der originalen Fragmente bis Mitte 2016 durch den Diplom-Metallgestalter Pavel Majrych ein Gitter gefertigt und eingebaut.
Ein weiteres Gitter soll unter Verwendung gesicherter Fragmente im Bogen Nr. 1 (seit kurzem ist dort das Lapidarium untergebracht) eingebaut werden und das dort befindliche hässliche Bauzaunfeld ersetzen.
Mit der Fertigung des Gitters soll Herr Majrych beauftragt werden. Die Finanzierung dieses Gitters ist durch eine Spontanspende gesichert.
Johann Reinhold Forster (JRF), Naturforscher und Weltreisender, Professor der Universität und Direktor des Botanischen Gartens zu Halle ist im Bogen Nr. 61 begraben. Gemeinsam mit seinem Sohn Georg war er Teilnehmer an James Cooks zweiter Weltumseglung 1772 bis 1775.
Da sich im Bogen Nr. 61 kein Hinweis auf JRF findet, soll auf Initiative der Deutschen Sektion der Captain Cook Gesellschaft und der Hallischen Familienforscher „EKKEHARD“ e. V. und mit Unterstützung der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V.eine Gedenktafel an JRF im Bogen Nr. 61 erinnern. Die Gedenktafel wird Anfang Mai 2016 öffentlich enthüllt.
Alle Termine für unsere öffentlichen Übergabeveranstaltungen werden auf der Seite „Aktuelles“, im Eingangsbereich (Gruftbogen Nr. 93) des Stadtgottesackers und in der örtlichen Presse rechtzeitig bekannt gemacht.
Martin Roedel wird mit dem Peter-Parler-Preis ausgezeichnet (Mai 2015)
Es freut uns sehr, dass der Bildhauer Martin Roedel, der seit vielen Jahren im Auftrag des Vereins neue Reliefs am Stadtgottesacker entwirft und ausführt, mit dem Peter-Parler-Preis geehrt wird. Dieser Preis wird alle zwei Jahre von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Bundesinnungsverband des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks für herausragende Leistung an Denkmalen verliehen. Er gilt als höchste nationale Auszeichnung in diesem Bereich.
Bereits zum zweiten mal wird dieser Preis unseren Bildhauern verliehen. Marcus Golter erhielt den Peter-Parler-Preis im Jahr 2007. Die hohe Wertschätzung, die der Arbeit unserer Bildhauer durch diese Preise entgegengebracht wird, adelt unsere Vereinsarbeit.
Die Preisverleihung an Martin Roedel fand am 14. Mai 2015 um 11.00 Uhr im Programm der Messe Stone+tec, Halle 3, auf dem Messegelände in Nürnberg statt.
Grundriss mit den Namen der Bogenbesitzer wurde aktualisiert (April 2015)
Der von Bernd Hofestädt ständig überarbeitete Grundriss des Stadtgottesackers ist jetzt auf dem neuesten Stand. Sie finden Ihn im Kapitel "Stadtgottesacker". Auf dem Grundriss verzeichnet Bernd Hofestädt den aktuellen Stand der Genealogischen Forschung zu den Grabstellen bedeutender Persönlichekeiten auf dem Stadtgottesacker.
Der Verein hallescher Genealogen "Ekkehard", in dem Bernd Hofestädt aktiv ist, veröffentlicht seit vielen Jahren Artikel zur Bürgergeschichte Halles und des Saalkreises. In den Publikationen des "Ekkehard", die man in gedruckter Form in Halles Buchläden erwerben kann, findet man vieles zum Gottesacker und seiner Geschichte. Den Link zur Internetseite dieses, uns freundschaftlich verbundenen Vereins, findet man im Kapitel "Links".
"Bauhütte Stadgottesacker" e. V. mit Bürgerpreis der Stadt Halle ausgezeichnet
Am 28. März 2015 wurde im „neuen Theater“ in Halle/Saale zum dreizehnten Mal der Bürgerpreis „DER ESEL, DER AUF ROSEN GEHT“ verliehen.
An diesem Abend wurden Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Halle und dem Saalekreis ausgezeichnet, die etwas Außergewöhnliches für die Stadt, den Landkreis, die Gemeinde oder ihre Mitmenschen vollbracht haben.
Die Bevölkerung ist zuvor in der Presse aufgerufen worden, Bürger und Vereine/Initiativen für den Bürgerpreis vorzuschlagen und ihren Vorschlag zu begründen. Aus den eingegangenen Vorschlägen hat die Jury „DER ESEL, DER AUF ROSEN GEHT“ 50 Bürger und Vereine/Initiativen ausgewählt und für die Auszeichnung nominiert. Die Nominierten sind in der Mitteldeutschen Zeitung veröffentlicht worden. Es wurden drei Bürgerpreise für einzelne Bürger vergeben.
Vor rund 500 Gästen, darunter auch Halles Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, wurde der Verein „Bauhütte Stadtgottesacker“ mit dem „ PREIS DER JURY“ für sein langjähriges bürgerschaftliches Engagement zur Rettung des halleschen Stadtgottesackers ausgezeichnet.
Die Laudatio für die Auszeichnung der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. , die der ehemalige Landeskonservator von Sachsen-Anhalt, Gotthard Voß hielt, wurde von lang anhaltendem Beifall unterbrochen, als er die Summe von 11 Millionen EURO nannte, die in den Wiederaufbau des Stadtgottesackers geflossen sind.
Mit Freude und Stolz nahmen für den Verein Peter Dahlmeier und Professor Bernd Göbel aus den Händen des Laudators den Preis, eine Bronzeskulptur, die exklusiv für diese Veranstal- tung durch den halleschen Künstler Carsten Theumer geschaffen worden ist, entgegen.
Dass diese Veranstaltung deutschlandweit Beachtung findet, zeigt auch die Verleihung des Jounalistenpreises „EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT“ für den „ESEL, DER AUF ROSEN GEHT“. Er wurde von der Robert-Bosch-Stiftung im November 2004 an die Mitteldeutsche Zeitung vergeben.
Der Preis geht auf eine Initiative der Mitteldeutschen Zeitung, Herrn Heinz Kiegeland, des Intendanten des Neuen Theaters, Herrn Peter Sodann, und der Stiftung der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle, Herrn Friedrich Stumpf, aus dem Jahr 2003 zurück.
25 Jahre „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V.
Der hallesche Stadtgottesacker, die wohl bedeutendste Friedhofsanlage der Renaissance nördlich der Alpen, war zum Ende der DDR in einem desaströsem Zustand, für viele Bürger der Stadt Halle ein hoffnungsloser Fall. Unter dem Motto „Einfach anfangen“ haben vor nunmehr 25 Jahren engagierte Hallenser des Arbeitskreises Stadtgottesacker am 1. März 1990 die „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. gegründet.
Anfangs wurden wir belächelt, „den Wiederaufbau schafft ihr nie, diese Aufgabe ist für euch nicht nur einige Nummern zu groß“.
Aus bescheidenen Anfängen ist etwas ganz Großes geworden und nun ist das Wunder fast vollbracht.
Dank des großartigen bürgerschaftlichen Engagements der Vereinsmitglieder, der vielen kleinen und großen privaten Spenden, der großzügigen Sponsoren und vor allem der großzügigen finanziellen Mittel der privaten Stiftung unserer Ehrenbürgerin Frau Dr. Marianne Witte ist die vollständige Wiederherstellung des Stadtgottesackers mit seinem 94 Gruftbögen fast abgeschlossen.
Die Diplom-Bildhauer Maya Graber (Schweiz), Marcus Golter (Potsdam) und Martin Roedel (Halle) und ihr Professor Bernd Göbel haben großartige Kunstwerke geschaffen.
Aktuell arbeiten die Bildhauer im Rahmen des Projektes 2014/2015 an den Reliefs für die Gruftbogen Nr. 66, 53 und 54, die am Ende dieses Jahres an die Stadt Halle übergeben werden sollen.
Die Finanzierung der weiteren geplanten Arbeiten ist noch nicht ganz abgesichert, so dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins weiterhin auf das Einwerben von Spendengeldern und Zuwendungen konzentriert.
Bericht über die Arbeiten von 2014 und Ausblick auf das Jahr 2015
Im Beisein vieler Freunde und Förderer des halleschen Stadtgottesackers und unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit haben wir am 18. September 2014 herausragende Bildhauerarbeiten an den Oberbürgermeister der Stadt Halle, Dr. Bernd Wiegand, übergeben.
Der Schwibbogen Nr. 60, hier sind Händels Eltern begraben, trägt nunmehr im Schlussstein das Porträt des jungen Händel, „der seiner Eltern gedenkt“. Auch in der neuen Bogeninschrift wird Vater Händel genannt. Damit ist die händelsche Begräbnisstätte für die Besucher des Stadtgottesackers viel leichter erkennbar. Das Relief im linken Zwickel hat Bildhauer Martin Roedel vorzüglich vollendet.
Nun tragen auch die Bogen 62/63, 64 und 65 samt Pfeiler hervorragende bildhauerische Kunstwerke. Die „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. dankt den Bildhauern für die großartigen Reliefs, Inschriften und Wappen.
Wir bedanken uns bei den vielen privaten Spendern:
- elf Orthopäden, die an der halleschen Martin-Luther-Universität studierten, haben den „Orthopädenbogen“ Nr. 64 finanziert .
Und auch Dank den Sponsoren:
- den Bogen 62/63 hat die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH und den Bogen 65 die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt – ÖSA finanziert.
Anschließend wurde das Projekt Zwanzigvierzehn/Zwanzigfünfzehn vorgestellt.
Das Projekt umfasst den Abschluss der Bildhauerarbeiten an der Südostecke des Stadtgottesackers und die Vervollständigung zweier Bogen in der Ostseite, die durch Verfall zu DDR-Zeiten verlorengegangen sind.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. werden die Diplom-Bildhauer Maya Graber, Marcus Golter und Martin Roedel folgende Arbeiten ausführen:
- Bogen Nr. 66 Entwurf und Ausführung Martin Roedel - Halle
- Bogen Nr. 53: Entwurf und Ausführung Marcus Golter - Potsdam
- Bogen Nr. 54: Entwurf und Ausführung Maya Graber - Geschinen (Schweiz)
Die öffentliche Übergabe des Projektes 2014/2015 an den Oberbürgermeister der Stadt Halle und die Vorstellung der für das Folgejahr geplanten Bildhauerarbeiten erfolgt voraus- sichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2015. Der Übergabetermin wird auf der Seite „Aktuelles“ rechtzeitig bekannt gegeben.
Der Bildhauer Martin Roedel hat im rechten Pfeiler des Bogens Nr. 65 die letzte Ziffer der Jahreszahl für den Abschluss der Arbeiten auf dem Stadtgottesacker offen gelassen, noch steht hier die Zahl „201..“ Es soll eine “6“ werden, dann soll das Wunder der Wiederauferstehung unseres Stadtgottesackers vollendet sein.
Die Finanzierung der bis 2016 geplanten Arbeiten ist noch nicht ganz abgesichert, so dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins weiterhin auf das Einwerben von Spendengeldern und Zuwendungen konzentriert.
Wir bedanken uns bei allen Spendern. Jede auch noch so kleine Spende ist willkommen und hilft uns bei der Realisierung dieser Arbeiten.
Sensationeller Fund des Epitaphs des Bruno Stisser, Erbauer des Bogens 65
Die Südostecke des Stadtgottesackers
Belegungsgeschichte der Schwibbögen 61 bis 66 (3. Teil und Schluss)
von Bernd Hofestädt
Nachtrag zum Bogen 65
Schon wieder ist es notwendig, aus aktuellem Anlass einen Nachtrag zur vorigen Folge (Artikel in „Ekkehard“, Familien- und regionalgeschichtliche Forschungen, Neue Folge 20 (2014), Heft 2) zu bringen. Dort wurde das Porträt des Dr. jur. und Seniors des Schöppenstuhls Bruno Stisser (1593-1646) nach Dreyhaupt und ebenso eine historische Fotografie seines ehemals im Bogen 65 stehenden Grabsteins gezeigt. Dazu äußerte ich die Vermutung: „Es besteht die Hoffnung, dass sich der heute im Bogen liegende Stein bei Aufhebung als eben dieses auf der Bildseite lagernde Grabmal entpuppen könnte.“
Die an den Bögen der Südostecke beschäftigten Bildhauer Maya Graber, Marcus Golter und Martin Roedel griffen den Gedanken auf. Sie besorgten die entsprechenden Hilfsmittel (Stemmeisen, Hölzer, Keile und Material zum schonenden Abpolstern des Steins) und luden den Vorsitzenden der Bauhütte Stadtgottesacker Peter Dahlmeier, Prof. Bernd Göbel sowie den Autor kurzerhand zu einem Ortstermin ein. Dabei wurde zunächst die Kiesschicht an den Rändern der Platte beiseite geräumt und so wurde rasch klar, dass es sich nicht etwa um eine Gruftabdeckung handelte. Das vorsichtige Anheben um wenige Zentimeter brachte ebenso schnell die Erkenntnis, dass die Steinunterseite bearbeitet war – das Foto einer Digitalkamera zeigte ein Engelsköpfchen! Nun wurde die Platte Stück für Stück – mit Enthusiasmus, gepaart mit Vorsicht – weiter angehoben; ein weiteres Foto präsentierte bereits den Namen: „Stisser“. Der Einsatz eines hydraulischen Hubwagens brachte den Stein nun in eine solche Position, dass acht Männerfäuste ihn endgültig über seine Längsseite aufrichten und an die Ostwand des Bogens sicher anlehnen konnten.
Der Rest war Entdeckerfreude und Erstaunen ob des guten Zustands der Bildfläche! Die drei Wappen am Kopfende, das Stissersche, flankiert von denen derer v. Walbeck sowie dem Hoffmannschen für die beiden Ehefrauen des Verstorbenen (s. Titelbild des Heftes), sind ebenso gut erkennbar wie die Inschrift klar leserlich ist. Und auch die sonstigen Reliefs, so auch im unteren Teil die Sonne mit dem Wahlspruch „IN OCCASU ERIT“ (Im Tode wird er leben), weisen kaum Beschädigungen auf.
Aus der Lage des Steines und der Beschreibung bei Henschel, der ihn „In der hinteren Mauer, links“ stehend vorfand, können wir jetzt auch den Hergang des Einsturzes von Bogen 65 in den Apriltagen 1945 rekonstruieren. Unter der Platte fanden sich etliche Bruchstücke von verrußten Dachziegeln, die es nahelegen, dass zunächst Teile des brennenden Dachstuhls herunterfielen und danach der Grabstein umstürzte. Als man später die Bögen der Südostecke in ihrer Rohform wiederherstellte, blieb der von hinten unkenntliche Stein unbeachtet und wurde in die erwähnte Kiesstreu eingebettet.
Widmen wir uns noch kurz der Inschrift des Grabmals. In lateinischen Worten werden die Lebensdaten Stissers, seine Titel (Doktor beider Rechte, Senior des hallischen Schöppenstuhls und Anhaltischer Rat) und die Namen seiner beiden Gattinnen sowie die jeweilige Zahl der gemeinsamen Kinder (insgesamt 16) genannt. Umständlicher wird sein Tod geschildert, der ihn am 31. Juli 1646 in Braunschweig nach einer vergeblichen Kur an der gerade entdeckten Heilquelle von Hornhausen ereilte. Immerhin aber wurde sein Leichnam nach Halle überführt – ein für die gefahrvolle Zeit durchaus bemerkenswerter Vorgang – und hier am 6. August bestattet, wie es auch die Eintragung für den am Domkirchhof wohnenden Juristen im Kirchenbuch überliefert. Einen Fehler allerdings machte der namentlich nicht bekannte Schöpfer des beeindruckenden Bildwerkes: Er gab das Geburtsdatum Stissers mit dem 13. April 1592 an. Nach dem Kirchenbuch hingegen wurde der Knabe am 15. April 1593 „nach den Graffen von Mansfeld“ auf den Namen Bruno getauft (s. Abb.). Sowohl in Dreyhaupts Kurzbiografie Bruno Stissers wie auch im „Geschlechts-Register derer Stisser“ vom gleichen Autor ist als offenbar richtiges Geburtsdatum der 13. April 1593 angegeben.
Nach Beratungen mit Vertretern der Denkmalpflege, der Stadt und der Friedhofsverwaltung wurde Stissers Grabstein am 1.9.2014 an zentraler Stelle der Südwand wieder aufgestellt. Das von Henschel noch daneben gesehene Grabmal des Generalsuperintendenten D. Andreas Merck (†1640) konnte bei einer Suchgrabung im Kiesbett nicht aufgefunden werden.
An den Juristen Bruno Stisser und seine Familie wird nun an seinem Begräbnisort neben dem wieder aufgefundenen Grabstein auch das von dem hallischen Bildhauer Martin Roedel geschaffene Porträt im Schlussstein des Bogens nach dem bei Dreyhaupt überlieferten Kupferstich zeugen. Der Fund seines Grabmals als das eines Zeitgenossen des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels (1614-1680) fügt sich glücklich in die zu dessen Jubiläum am 13. August diesen Jahres in Dom und Moritzburg eröffnete Ausstellung „Im Land der Palme“.
(Auszug aus dem Artikel in „Ekkehard“, Familien- und regionalgeschichtliche Forschungen, Neue Folge 21 (2014), Heft 3, S. 78-84)
Spanndende Fotos der Bergung und Aufstellung des Steins finden Sie in der Bildergalerie.
Neue Aufgaben für den Verein Bauhütte Stadtgottesacker e.V.
Im Auftrag von Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand kümmert sich unser Verein künftig um die
Beseitigung von Graffiti und anderer Farbschmierereien am Stadtgottesacker. Dazu hat der Verein einen Wartungsvertrag mit der Firma REINFLEX, Turmstraße 60 a, 06110 Halle (Saale) für den Zeitraum 2014 bis 2016 abgeschlossen. Für die gesamte Vertragslaufzeit ist die Finanzierung dank einer Zuwendung durch die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt – ÖSA und der Fürsprache durch unseren Oberbürgermeister abgesichert.
Millionengrenze fast geknackt
Die Bauhütte hat seit ihrem Bestehen Geldmitteil und Arbeitsleistungen in Höhe von knapp einer Million Euro in den Wiederaufbau und die Vervollständigung des Stadtgottesackers eingebracht.
Projekt 2012 / 2013
Anschließend wurde das Projekt Zwanzigdreizehn/Zwanzigvierzehn der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Projekt umfasst die Bildhauerarbeiten an der Südostecke des Stadtgottesackers (Schwibbogen Nr. 63 bis Nr. 65).
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. setzen die Bildhauer Maya Graber, Marcus Golter und Martin Roedel drei Gruftbogen in Stein um.
- Bogen Nr. 63: Entwurf und Ausführung Marcus Golter – Potsdam
- Bogen Nr. 64: Entwurf und Ausführung Maya Graber – Geschinen / Schweiz
- Bogen Nr. 65: Entwurf und Ausführung Martin Roedel – Halle
Die öffentliche Übergabe dieser Bildhauerarbeiten an den Oberbürgermeister der Stadt Halle und die Vorstellung der für das Jahr 2014/2015 geplanten Bildhauerarbeiten erfolgt voraus- sichtlich Mitte des Jahres 2014.
Der Übergabetermin wird auf der Seite „Aktuelles“ rechtzeitig bekannt gegeben.
Allerdings ist die Finanzierung des "Projektes 2013/2014“ noch nicht ganz abgesichert, so dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins weiterhin vorrangig auf das Einwerben von Spendengeldern und Zuwendungen konzentriert.
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Nun ist auch die Nordseite des Stadtgottesackers wieder vollständig.
Alle sieben im 2. Weltkrieg total zerstörten und schmucklos wiederhergestellten Gruftbogen tragen wieder Bogen- und Pfeilerreliefs, Wappen und Bogeninschriften.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung hat die „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. im Rahmen einer öffentlicher Veranstaltung am 23. September 2013 die Schwibbogen Nr. 29 bis Nr. 31 an den Oberbürgermeister der Stadt Halle, Dr. Bernd Wiegand, übergeben.
Nachdem das Erscheinungsbild der Westseite (Eingangsseite) des Stadtgottesackers seit Mai 2011 wieder komplett hergestellt ist, wollen wir bis Mitte des Jahres 2013 weitere baulich instand gesetzte und schmucklose Schwibbogen in der Nordseite des Denkmals mit Reliefs, Wappen und Inschriften vervollständigen.
Seit dem 29. Mai 2012 tragen die Gruftbogen Nr. 26 bis Nr. 28 zeitgenössische Bogen- und Pfeilerreliefs, neue Wappen und Inschriften. Sie wurden in einer öffentlichen Veranstaltung an den Vertreter der Oberbürgermeisterin der Stadt Halle übergeben.
Mit Abschluss der gegenwärtig laufenden Bildhauerarbeiten wird auch die Nordseite des halleschen Stadtgottesackers vollständig hergestellt sein.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. setzen die Bildhauer Marcus Golter, Martin Roedel und Maya Graber an drei Gruftbogen die Entwürfe in Stein um.
- Bogen Nr. 29: Entwurf und Ausführung Marcus Golter, Potsdam
- Bogen Nr. 30: Entwurf und Ausführung Maya Graber, Schweiz
- Bogen Nr. 31: Entwurf und Ausführung Martin Roedel, Halle
Die öffentliche Übergabe der Bildhauerarbeiten an den Gruftbogen Nr. 29 bis Nr. 31 an den Oberbürgermeister der Stadt Halle und die Vorstellung der für das Jahr 2013/2014 geplanten Bildhauerarbeiten erfolgt
am 23. September 2013 (Beginn 17.00 Uhr)
auf dem Stadtgottesacker.
Projekt 2013/2014
Unsere weitere Zielstellung ist die Fortführung der Arbeiten im Rahmen des „Projektes 2013/2014“ auf der Südwestseite des Denkmals. Hier stehen in unmittelbarer Nähe von Händels Eltern (sie wurden im Bogen Nr. 60 beigesetzt) die noch schmucklosen Gruftbogen Nr. 62/63 bis Nr. 66. Dazu sollen erste Entwürfe nach der Übergabe am 23.09.2013 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Allerdings ist die Finanzierung des Projektes 2013/2014“ noch nicht ganz abgesichert, so dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins weiterhin vorrangig auf das Einwerben von Spendengeldern und Zuwendungen konzentriert.
Jede auch noch so kleine Spende ist willkommen und hilft uns bei der Realisierung dieser Arbeiten.
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Das Erscheinungsbild der Westseite (Eingangsseite) des Stadtgottesackers ist seit Mai 2011 wieder vollständig hergestellt. Von den baulich instandgesetzten schmucklosen sechseinhalb Gruftbogen der Nordseite des Stadtgottesackers sind im Mai 2011 der Bogen Nr. 25 und im November 2011 die Bogen Nr. 26 bis Nr. 28 an die Stadt Halle übergeben worden.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. werden durch die Bildhauer Marcus Golter, Martin Roedel und Maya Graber bis Ende Mai 2012
- die Bogen Nr. 26 und Nr. 28 durch Inschriften und Wappen vervollständigt und
- die Entwürfe für neue Pfeiler- und Bogenreliefs an den Bogen Nr. 29 und Nr.30 sowie die linke Bogenhälfte der Nr. 31 geschaffen.
Die öffentliche Übergabe der Inschriften und Wappen an den Bogen Nr. 26 und Nr. 28 an die Stadt Halle und die Vorstellung der Entwurfsarbeiten erfolgt am 29. Mai 2012 (Beginn 16.30 Uhr) auf dem Stadtgottesacker. Dazu haben wir die Oberbürgermeisterin der Stadt Halle und die Ehrenbürgerin der Stadt Halle, Frau Dr. Witte, eingeladen.
Unser Ziel ist es, dass mit der Realisierung des Projektes 2012 die Nordseite des Stadtgottesackers wieder vollständig hergestellt ist. Die Realisierung des Projektes 2012 ist finanziell leider noch nicht abgesichert, so dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins vorrangig auf das Einwerben von Spendengeldern und Zuwendungen konzentriert.
Jede auch noch so kleine Spende ist willkommen und hilft uns bei der Realisierung dieser Arbeiten.
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Seit November 2011 sind die Reliefarbeiten an den Bögen 26 bis 28 abgeschlossen. Am 30. November wurden die Arbeiten feierlich der Stadt Halle übergeben. Die Inschriften und Wappen der Bögen 26 und 28 werden im Frühjahr 2012 von den Bildhauern gemacht werden.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. wurden die Bogen 26 bis 28 jeweils durch ein Bogen- und Pfeilerrelief, ein Wappen und eine Inschrift vervollständigt.
Bogen 26: Martin Roedel (Halle)
Die Bildhauerarbeiten werden durch eine großzügige Zuwendung der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt – ÖSA finanziert.
Wir danken der ÖSA, die wiederholt die Realisierung eines Bogenreliefs ermöglichte.
Bogen 27: Marcus Golter (Potsdam)
Der Bogen 27 wurde 1661 von Andreas Becker, Rathsverwandter und Apotheker, gekauft und ist die langjährige Begräbnisstätte der Apothekerfamilie Becker.
Die künstlerischen Arbeiten sind Dank der großzügigen finanziellen Zuwendung des „Halleschen Apothekenvereins“ e.V. möglich geworden.
Bogen 28: Maya Graber (Luzern – Schweiz)
Der Bogen 28 wurde 1567 von der Familie Wogau finanziert und war langjährig deren Begräbnisstätte. Hier sind Persönlichkeiten beigesetzt worden, die bleibende Verdienste für die Stadt Halle und die Region haben.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert mit einem Teilbetrag die Bildhauerarbeiten.
Die öffentliche Übergabe der fertig gestellten Bogen- und Pfeilerreliefs an den Bogen 26 bis 28 an die Stadt Halle erfolgte im Beisein unserer Oberbürgermeisterin am 28. November 2011 auf dem Stadtgottesacker.
Im Rahmen des Projektes 2012 sollen die Bogen 29 und 30 mit Reliefs, Wappen und Inschrift vervollständigt werden. Damit wird Ende 2012 die Nordseite des Stadtgottesackers wieder vollständig hergestellt sein.
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Am 30. Mai 2011 haben wir die Gruftbögen Nr. 11 und Nr. 25 in einer öffentlichen Veranstaltung an die Oberbürgermeisterin der Stadt Halle, Frau Dagmar Szabados, übergeben. Das Erscheinungsbild der Westseite (Eingangsseite) des halleschen Stadtgottesackers ist damit wieder vollständig hergstellt. Insgesamt 13 neue Reliefs sind dort in den letzten 15 Jahren entstanden.
Der Bildhauer Marcus Golter (Potsdam) hat im Rahmen des Projektes 2010 den Bogen Nr. 11 durch interessante Bogen - und Pfeilerreliefs und eine neue Inschrift neu gestaltet. Außerdem schuf er ein Wappen, das an den, an dieser Stelle im Jahr 1557 efolgten Baubeginn der Arkaden, sowie an die Zerstörung dieses Bogens am Ende des 2. Weltkriegs erinnert. Es trägt einen Bleiguss, der den ganzen Stadtgottesacker im kleinen Format darstellt.
Die Bildhauerarbeiten sind durch eine großzügige Spende der Saalesparkasse möglich geworden.
Auch die schmucklosen Gruftbogen der Nordseite des Stadtgottesackers werden zeitgenössische Reliefs und Inschriften erhalten.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. hat der Bildhauer Martin Roedel (Halle) am Gruftbogen 25 Bogen- und Pfeilerreliefs, ein Wappen und eine neue Inschrift geschaffen. Damit ist der erste von sechs schmucklosen Gruftbögen der Nordseite des Stadtgottesackers wieder vollständig.
Wir danken der ÖSA - Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt für die großzügigen Zuwendungen, die wiederholt die Realisierung eines Bogenreliefs ermöglichten.
Die öffentliche Übergabe der fertig gestellten Bogen 11 und 25 an die Stadt Halle erfolgt im Beisein der Oberbürgermeisterin am 30. Mai 2011 (Beginn 16.00 Uhr) auf dem Stadtgottesacker.
Nach der Übergabe wurden die Entwürfe zur bildhauerischen Neugestaltung der Bögen Nr. 26, Nr. 27 und Nr. 28 durch die beauftragten Bildhauer vorgestellt:
Bogen 26: Martin Roedel (Halle)
Die Bildhauerarbeiten werden durch eine großzügige Zuwendung der ÖSA finanziert.
Bogen 27: Marcus Golter (Potsdam)
Der Bogen 27 wurde 1661 von Andreas Becker, Rathsverwandter und Apotheker, gekauft und ist die langjährige Begräbnisstätte der Apothekerfamilie Becker. Die Bildhauerarbeiten sind Dank der großzügigen finanziellen Zuwendung des „Halleschen Apothekenvereins“ e.V. möglich geworden.
Bogen 28: Maya Graber (Luzern – Schweiz)
Der Bogen 28 wurde 1567 von der Familie Wogau erbaut und war langjährig deren Begräbnisstätte. Hier sind Persönlichkeiten beigesetzt worden, die bleibende Verdienste für die Stadt Halle und die Region haben.
Die Realisierung der Arbeiten am Bogen 28 ist finanziell leider noch nicht abgesichert, so dass sich die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins vorrangig auf das Einwerben von Spendengeldern konzentriert.
Dennoch haben wir die öffentliche Übergabe der fertigen Bildhauerarbeiten für September/Oktober 2011 geplant.
Jede auch noch so kleine Spende ist willkommen und hilft uns bei der Realisierung dieser Vorhaben.
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2010
Im Erscheinungsbild der Westseite des Stadtgottesackers ist noch ein Gruftbogen durch ein Relief zu vervollständigen. Wir wollen damit die Reliefarbeiten an der Eingangsseite des Stadtgottesackers im Jahr 2010 abschließen.
Im Auftrag der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. haben die Diplombildhauer Maya Graber (Luzern - Schweiz), Martin Roedel (Halle) und Marcus Golter (Potsdam) im Jahr 2009 folgende Bildhauerarbeiten abgeschlossen:
- das Bogen- und zwei Pfeilerreliefs am Gruftbogen 9
- die Inschrift im Bogen 9
- das Wappen der Familie Tittel im Bogen 9
- das Doppelwappen im Bogen 2
- das Wappen im Bogen 9A und
- die Restaurierung des Epitaphs der Familie Tittel im Bogen 9.
Alle drei Bildhauer sind Absolventen der Bildhauerklasse von Prof. Bernd Göbel, ehem. Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design Halle Burg Giebichenstein.
Die öffentliche Übergabe der fertig gestellten Arbeiten an die Stadt Halle erfolgte im Beisein des Bürgermeisters der Stadt Halle, Herrn Dr. Pohlack am 09. November 2009 auf dem Stadtgottesacker.
Der Bildhauer Marcus Golter wurde im Rahmen des Projektes 2010 mit der Schaffung der Reliefs, des Wappens und der Inschrift am Gruftbogen 11 beauftragt. Dieser Gruftbogen ist von herausragender Bedeutung, war er doch der erste unter der Leitung von Nickel Hoffmann errichtete Bogen, der bauzeitlich die Nummer 1 trug. Mit der Realisierung der Arbeiten am Bogens 11 wird das Erscheinungbild der Westseite des Stadtgottesackers vervollständigt sein. Diese Arbeiten sind durch eine großzügige Spende der Saalesparkasse möglich geworden.
Auch die schmucklosen Gruftbögen der Nordseite des Stadtgottesackers werden zeitgenössische Reliefs und Inschriften erhalten. Die Bildhauerarbeiten haben dort im Juni 2010 am Gruftbogen 25 begonnen. Der Bildhauer Martin Roedel wurde mit der Arbeit beauftragt. Wir danken der ÖSA für die Spende, die wiederholt die Realisierung eines Bogenreliefs ermöglicht.
Die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins konzentriert sich nach wie vor auf das Einwerben von Spendengeldern für die Vervollständigung der Nordseite des Stadtgottesackers.
Jede auch noch so kleine Spende ist willkommen und hilft uns bei der Realisierung dieser Arbeiten.