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Bauhütte Stadtgottesacker e.V.
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„Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. – neu gestaltete Reliefs

 

 

 

Die „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. hat sich zum Ziel gesetzt,  bis Ende 2010 die auf der Westseite des Stadtgottesackers untergegangenen und wiederhergestellten Bogen durch Reliefs zu vervollständigen. Das ist außerordentlich bedeutsam, um den Gesamteindruck des Denkmals wieder dem Originalzustand vor der Zerstörung nahe zu bringen. Die denkmalpflegerische Zielsetzung sieht vor, da eine Rekonstruktion der Originale nicht mehr möglich ist, neu gestaltete Reliefs anbringen zu lassen. Sie sollen sichtbar neu sein, sich aber in das Ensemble der Renaissance einfügen, um das Erscheinungsbild des Stadtgottesackers zu vervollständigen.

 

 Wappen Bogen 13  Bogen 15  Wappen Bogen 16

 

In den Jahren 1996 bis 1998 wurde der erste dieser untergegangenen Bogen im Rahmen der Diplomarbeit des Bildhauers Marcus Golter an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle, gestaltet und angefertigt. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, persönlich betreut durch deren Leiter Gotthard Voss. Aufgrund des sehr guten Resultates der Diplomarbeit wurde es uns ermöglicht, weitere drei Bogen in der gleichen Art gestalten zu lassen. Im Jahr 2000 wurden die Bogen 13 bis 16 auf dem Stadtgottesacker aufgebaut.

 

 Bogen 2  Wappen Bogen 2 Bogen 3 

 

Die Arkaden der Westseite wurden durch Kriegseinwirkungen und Verfall stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch gerade die Westseite ist für das Erscheinungsbild der Anlage sehr wichtig, da sich dort der Haupteingang befindet. Besucher, die den Stadtgottesacker betreten, sehen zuerst unvollständig errichtete Bogen. Zwischen den Bogen Nr. 2 und 17 sind nur drei Originale aus der Renaissance erhalten. Deshalb beauftragten wir im Jahr 2005 erneut Herrn Golter mit der Vervollständigung zweier weiterer Bogen. Seit dem 3. November 2006 tragen nun die Bogen 2 und 3 neue Reliefs.

 

Am 07. Juni 2007 ist der Bildhauer Marcus Golter von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Bundesinnungsverband des Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerks mit dem Peter-Parler-Preis 2007 für die Schwibbogenreliefs der Bogen Nr. 2 und 3 ausgezeichnet worden.

 

 Bogen 10, links  Wappen Bogen 10 Bogen 10, rechts 

 

Im November 2006 hat Professor Bernd Göbel, Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design Halle Burg Giebichenstein auf Bitten der „Bauhütte Stadtgottesacker“ e. V. einen Entwurf für die Reliefgestaltung des Gruftbogens 10 vorgestellt, der 2007 von Marcus Golter und Martin Roedel in Stein ausgeführt worden ist. Auch das Portrait von Christian Thomasius hat Professor Göbel geschaffen und gespendet.

 

 Wappen Bogen 4  Bogen 4 Wappen Bogen 9A 

 

Ende 2009 tragen auch die Bogen Nr. 4, 8, 9 und 9A zeitgenössische Reliefs.

 

 Bogen 8, rechts  Wappen Bogen 8 Bogen 9 

 

Die Westseite ist seit 2011 wieder komplett. Marcus Golter hat das Relief am Bogen 11 geschaffen. Ein Ziel des Vereins ist hiermit erreicht. Doch die Arbeit geht weiter. Martin Roedels Relief am Bogen 25 ist der Auftakt der Arbeiten an der Nordseite des Stadtgottesackers.

 

Thumb_b11_2

Thumb_B11

Thumb_b25

 

     

Bis Ende 2011 arbeiteten die Bildhauer an den Reliefs dreier Bögen an der Nordseite. Martin Roedel gestaltete das Relief am Bogen 26. Dabei zitierte er spielerisch ein Motiv aus der Renaissance. Marcus Golter entwarf das Relief der "Apothekerbogens" 27 mit zwei Äskulapstäben und einem Buch der Heilpflanzen. Maya Grabers Relief am Bogen 28 zeigt die Lebensalter mittels weiblicher Figuren.

 

 Bogen 26  Bogen 27 Bogen 28 



Im Herbst 2013 wurde auch die Nordseite des Gottesackers (fast) fertiggestellt. Drei Bogenreliefs sind entstanden, und jetzt widmen sich die Bildhauer den Bögen an der Süd-Ost-Ecke, die in den 1950er Jahren ohne Reliefs wieder aufgebaut wurden. Es handelt sich um vier Bögen, von denen zwei damals ohne Reliefkissen aufgebaut wurden. Die Idee ist, dort Steinelemente einzukleben, und auch den Reliefgrund plastisch zu bearbeiten. Martin Roedel hat diesen Gedanken bereits bei seiner Arbeit am neuen Relief des Bogens 31 umgesetzt.

 

Thumb_29.jpg

Thumb_30.jpg

Thumb_31.jpg

 

Im Laufe des Jahres 2014 arbeiteten die Bildhauer an drei dieser Reliefs. Marcus Golter machte am Bogen 62/63 zwei große Seraphim-Engel. Es hingen ehemals in den Grüften der Süd-Ost-Ecke 30 Engel aus Stuck an den Deckengewölben. Beim neuen Relief des Bogens 64 beschäftigte sich Maya Graber mit dem Thema Heilkunde und Orthopädie. Martin Roedel setzte sich bildhaft mit dem Tod auseinander und ordnete dieses Thema in großen, eingefügten Medaillons der Geschichte des Gottesackers zu, die er im Reliefgrund als Textteppich komponierte.

 

Thum_Bogen 62/63

Thumb_Bogen 64

Thum_Bogen 65

 

Für die Gruft der Eltern Georg Friedrich Händels (Bogen 60) entwarf Prof. Bernd Göbel einen neuen Schlußstein. Dort befindet sich heute ein bronzenes Bildnis des jungen Händel, seiner Eltern gedenkend. Auch wurde eine neue Inschrift am Bogen angebracht. Ausgeführt hat sie Martin Roedel

 

 

In den Jahren 2015 und 2016 vollendete Martin Roedel mit dem Relief am Bogen 66 die Arbeiten an der südöstlichen Ecke des Gottesackers. Thematisch führt er sein Thema von Bogen 65 fort, der Tod tritt nun ein ins digitale Zeitalter. Der Text im Reliefgrund erzählt von der Zerstörung und dem Wiederaufbau des Stadtgottesackers. Maya Graber und Marcus Golter widmeten sich der Gestaltung der Bögen 53 und 54. Das gemeinsame Thema sind die vier Elemente. Marcus Golter gestaltete am Bogen 53 links das Element Luft. Auf der rechten Bogenseite entstanden Bilder zum Element Erde. Maya Grabers Reliefs am Bogen 54 behandeln auf der linken Bogenseite das Feuer, am rechten Zwickel das Element Wasser.

 

Bogen 53, 2016

Bogen 54, 2016

Bogen 66, 2016